Daueraustellung
Überraschend neu!
Das DISTL erwartet Sie mit einer vollständig umgestalteten Dauerausstellung
Die vollständig umgestaltete Dauerausstellung glänzt mit neuen Highlights wie Mosaiken aus der Römervilla Munzach oder der originalen Nobelpreismedaille von Carl Spitteler. Es gibt aber auch ausgefallene Objekte mit Bezug zur Gegenwart zu entdecken, etwa Bastelarbeiten von Strafgefangenen oder ein originelles Fresspaket aus der Liestaler Kaserne. Eine ungewöhnliche Einführungsschau mit Kultpotenzial und Medienstationen mit Filmen und Tondokumenten machen den Besuch zu einem einmaligen Erlebnis.
Sonderausstellungen
Helene Bossert – Heimatdichtung und Hexenjagd
Gleichzeitig mit der Eröffnung der Sonderausstellung ‹Helene Bossert – Heimatdichtung und Hexenjagd› wird ein Buch mit dem gleichen Titel vorgestellt, das im Verlag Baselland in der Reihe «Quellen und Forschungen» erscheint. Es zeichnet in zehn Beiträgen von acht Autorinnen und Autoren sowie einem Bildteil mit Fotografien und Dokumenten aus dem Nachlass Helene Bosserts ein vielschichtiges Porträt der Dichterin.
An der Vernissage führt die Kuratorin Rea Köppel in die Ausstellung ein. Zudem stellt Museumsleiter und Mitherausgeber Stefan Hess die Begleitpublikation vor. Dazwischen liest die bekannte Liestaler Schauspielerin Regula Grauwiller ausgewählte Gedichte und Erzählungen Bosserts. Ein Apéro lädt zum geselligen Ausklang des Abends ein. Die Vernissage ist öffentlich.
Die in einfachsten Verhältnissen im Oberbaselbiet aufgewachsene Helene Bossert (1907–1999) gehörte in der Mitte des 20. Jahrhunderts dank ihrer Tätigkeit für das Radio zu den bekanntesten Mundartautorinnen der Deutschschweiz. Eine Studienreise in die ehemalige Sowjetunion im Jahr 1953 wurde jedoch zum Wendepunkt ihrer Biografie. Sie galt nun als Landesverräterin und war einer regelrechten Hexenjagd ausgesetzt: Beim Radio-Studio Basel wurde sie entlassen, im Dorf ausgegrenzt und von der politischen Polizei bespitzelt.
Anlässlich ihres 25. Todestags widmet das DISTL der Schriftstellerin erstmals eine umfassende Ausstellung. Sie bietet Einblicke in Bosserts Privatleben, ihren Werdegang als Dichterin, ihre Tätigkeit beim Radio, ihre Diffamierung im Zeichen des Kalten Kriegs und die nur teilweise erfolgreichen Bemühungen um eine Rehabilitation. Dabei kann sie sich auf Bosserts schriftlichen Nachlass stützen, der seit Kurzem im Staatsarchiv Basel-Landschaft aufbewahrt wird, sowie auf historische Tonaufnahmen und Gegenstände aus ihrem persönlichen Besitz. Verschiedene Audiostationen, eine Lesestation und eine szenografische Installation bieten ein eindrückliches Museumserlebnis.
Zur Ausstellung erscheint auch die Publikation ‹Helene Bossert – Heimatdichtung und Hexenjagd› im Verlag Baselland. Sie umfasst zehn Beiträge namhafter Historikerinnen und Historiker, die sich intensiv mit dem Nachlass der Dichterin auseinandergesetzt haben und erstmals detailliertere Erkenntnisse über ihr Leben, Werk und die verhängnisvolle Reise in die ehemalige Sowjetunion präsentieren. Die ansprechende Gestaltung, eingängige Argumentation und umfangreiche Bildstrecke machen den Band gerade auch für ein nicht wissenschaftliches, interessiertes Publikum zu einem Lesevergnügen.